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Die Kon­fe­renz Zukunft Lern­welt Hoch­schu­le in Heil­bronn hat klar auf­ge­zeigt, dass es einen Hand­lungs­be­darf gibt, was die Stu­die­ren­den­be­tei­li­gung in Stra­te­gie­pro­zes­sen angeht. Vie­le der Teilnehmer/innen sind selbst Teil von Hoch­schul­lei­tun­gen und gaben an, künf­tig Stu­die­ren­de stär­ker ein­zu­be­zie­hen. Nichts­des­to­trotz gilt es hier nun den Wor­ten auch Taten fol­gen zu las­sen. Außer­dem ergab sich die Mög­lich­keit sich mit den ver­schie­de­nen Akteu­ren der deut­schen Hoch­schul­land­schaft über Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen und zu ver­net­zen. Die Kon­fe­renz hin­ter­lässt defi­ni­tiv einen blei­ben­den Ein­druck und regt eine wei­te­re Aus­ein­an­der­set­zung mit der The­ma­tik, Digi­ta­li­sie­rung aus Stu­die­ren­den­per­spek­ti­ve, an.

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So viel­fäl­tig wie die Teil­neh­men­den der Kon­fe­renz Zukunft Lern­wel­ten waren auch die beschrie­be­nen Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen. In den zwei Tagen ist deut­lich gewor­den, dass der Aus­tausch zwi­schen den Hoch­schu­len, aber auch zwi­schen unter­schied­li­chen Akteu­ren berei­chernd sein kann. Eini­ge ken­nen bereits Lösun­gen für bestehen­de Pro­ble­me, wie das neu­es­te Open Source Tool oder eine alter­na­ti­ve Orga­ni­sa­ti­ons­form. Ande­re haben Kon­tak­te oder Stra­te­gien, die ver­knüpft und ange­wen­det wer­den kön­nen. Wir, die anwe­sen­den Stu­die­ren­den, wur­den mehr­mals gefragt, was “wir” denn eigent­lich wol­len. Und uns ist klar gewor­den, wir müs­sen die Bedar­fe der Stu­die­ren­den und ihre Viel­falt bes­ser ver­ste­hen. Zudem braucht es neue For­ma­te, um Stu­die­ren­de inno­va­tiv und lang­fris­tig ein­zu­bin­den. Die Par­ti­zi­pa­ti­on von Stu­die­ren­den fängt bei kon­kre­ten und klas­si­schen Fra­ge­stel­lun­gen, wie “Wo brau­chen wir beson­ders leis­tungs­fä­hi­ge WLAN Ver­bin­dun­gen?” und hört bei kom­ple­xe­ren, wie “Was ist die stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve auf die Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie der Hoch­schu­le?” auf. Des­we­gen ent­wi­ckeln wir ein Work­shop­kon­zept, das Hoch­schu­len auf die­sem Weg unter­stützt und ver­sucht, mit­hil­fe einer Stu­die stu­den­ti­sche Bedar­fe diver­ser abzubilden.

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Die Tagung „Zukunft Lern­welt Hoch­schu­le“ hat mir wie­der ein­mal gezeigt, aus wel­chen unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven man sich dem Zukunfts­the­ma Hoch­schu­le annä­hern kann. Mir sind hier aus stu­den­ti­scher Per­spek­ti­ve vor allem zwei Din­ge wichtig:
1. Die Aner­ken­nung der Gleich­wer­tig­keit von For­schung und Leh­re gehört für mich zwangs­läu­fig in eine Zukunfts­vi­si­on der Hoch­schu­le inte­griert. Hier darf man nicht ver­ges­sen, dass stu­den­ti­sche Stim­men auch einen Ein­fluss auf Beru­fungs­ver­fah­ren haben kön­nen. Oft­mals wis­sen Stu­die­ren­de aber nicht ein­mal um die Beru­fungs­struk­tu­ren und par­ti­zi­pie­ren des­halb auch nicht aus­rei­chend. Doch mit stu­den­ti­schem Enga­ge­ment ist es mei­nes Erach­tens noch nicht getan. Es müs­sen ehr­li­che Anrei­ze für Leh­ren­de gesetzt wer­den. Auch hier kann man mei­nes Erach­tens auf die Eigen­stän­dig­keit der Stu­die­ren­den pochen. Ich fän­de es sehr begrü­ßens­wert, Stu­die­ren­de sehr früh in die For­schungs­pra­xis ein­zu­be­zie­hen. For­ma­te hier­zu wären zum Bei­spiel Lehr­for­schungs­pro­jek­te, die man in Grup­pen stemmt. Hier ler­nen die Kom­mi­li­to­nIn­nen in geschütz­tem Rah­men wis­sen­schaft­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen nachzugehen.
2. Mei­nes Erach­tens darf Digi­ta­li­sie­rung nie­mals Selbst­zweck und rei­ne Tech­no­lo­gi­sie­rung sein. Sie muss der Lebens­rea­li­tät der Men­schen nut­zen. In der Debat­te habe ich das Gefühl, dass die eigent­li­che Ziel­grup­pe oft nicht wirk­lich zu Wort kommt. Des­we­gen fän­de ich es wich­tig an den Hoch­schu­len vor Ort Struk­tu­ren zu schaf­fen, inner­halb derer Stu­die­ren­de sich in die Hoch­schul­pla­nung ein­brin­gen können.

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Workshops vom Donnerstag, 28.03.2019:


WORKSHOP 1: Rah­men geben – stra­te­gisch pla­nen
Zukunfts­fä­hi­ge Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren gestal­ten – Optio­nen für Hochschulen

Prof. Dr. Frank Zie­ge­le (CHE – Cen­trum für Hoch­schul­ent­wick­lung)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Zaim Sari (TU Mün­chen; Digi­ta­le Chan­ge­ma­ker)
Mode­ra­ti­on: Prof. Dr. Richard Stang (Hoch­schu­le der Medi­en Stutt­gart, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Prä­sen­ta­ti­on von Prof. Dr. Frank Ziegle: 

(Auf das Bild kli­cken, um das Doku­ment anzuschauen)

 

Prof. Dr Zieg­le und Prof. Dr. Stang im Work­shop (Source: S. Dutz)


Zusam­men­fas­sung des Workshops:

Im Work­shop wur­den die zeit­li­che und räum­li­che Fle­xi­bi­li­sie­rung von Bil­dungs­an­ge­bo­ten und ‑pfa­den dis­ku­tiert. Damit in engem Zusam­men­hang steht die Indi­vi­dua­li­sie­rung des Stu­di­ums. Ein hier­für maß­geb­li­ches Werk­zeug zur Aus­dif­fe­ren­zie­rung des Stu­di­en­an­ge­bo­tes stellt die Modu­la­ri­sie­rung des Stu­di­en­an­ge­bo­tes dar. Eine wei­te­re Maß­nah­me zur Fle­xi­bi­li­sie­rung bil­det die Schaf­fung geeig­ne­ter Organisations‑, Per­so­nal- und Anreizstrukturen.

Ein wei­te­res rele­van­tes The­ma stellt die Par­ti­zi­pa­ti­on dar. Auch inner­halb der Hoch­schul­stra­te­gie sind Stu­die­ren­de nicht als ein­zi­ge Stake­hol­der­grup­pe  für das Gelin­gen von Gestal­tungs­pro­zes­se ver­ant­wort­lich. Doch, damit Stu­die­ren­de sinn­haft in die Stra­te­gie­pro­zes­se ein­ge­bun­den wer­den kön­nen, müs­sen sie mög­lichst früh und zu allen Zeit­punk­ten der Stra­te­gie­ent­wick­lung ein­ge­bun­den sein.

Teil­neh­men­de des Work­shops (Source: S. Dutz)

Damit wür­de ein kon­ti­nu­ier­li­cher Infor­ma­ti­ons­fluss geschaf­fen, der Stu­die­ren­de zur Posi­tio­nie­rung befä­higt. Hier bie­tet die Digi­ta­li­sie­rung eine Chan­ce zur Optimierung.

Ange­reg­te Dis­kus­sio­nen in den Pau­sen (Source: S. Dutz)

Es wur­de deut­lich, dass in der Hoch­schul­land­schaft eine aus­dif­fe­ren­zier­te Viel­ge­stal­tig­keit der stra­te­gi­schen Pla­nungs­pro­zes­se vor­liegt, und dass alle Betei­lig­ten pro­fi­tie­ren, wenn die Hoch­schul­di­dak­tik gestärkt wird. Unter dem Gesichts­punkt der Stu­die­ren­den­zen­trie­rung sind umfas­sen­de, ganz­heit­li­che und stra­te­gisch inte­gra­ti­ve Ansät­ze anzustreben.


WORKSHOP 2: Leh­re gestal­ten – Ler­nen­de fördern
Lehr- und Lern­wel­ten der Zukunft – Anfor­de­run­gen an Hochschulen 

Bet­ti­na Jor­zik (Stif­ter­ver­band für die Deut­sche Wissenschaft)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Mar­cus Lam­precht (Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen / fzs; Digi­ta­le Changemaker)
Mode­ra­ti­on: Prof. Chris­ti­ne Glä­ser (Hoch­schu­le für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Prä­sen­ta­ti­on von Bet­ti­na Jorzik:

(Auf das Bild kli­cken, um das Doku­ment anzuschauen)

Zusam­men­fas­sung des Workshop

Im Mit­tel­punkt der Prä­sen­ta­ti­on von Bet­ti­na Jor­zik stan­den neun Anfor­de­run­gen an die künf­ti­ge Hoch­schul­leh­re, die für Akteu­rin­nen und Akteu­re in die­sem Bereich von Rele­vanz sind. Neben Dyna­mik, Inno­va­ti­on und Expe­ri­men­tier­freu­de in der Leh­re sowie einer Ein­heit von For­schung und Leh­re, for­dert sie auch die Ent­wick­lung von geson­der­ten Fach­di­dak­ti­ken, um die dis­zi­pli­nä­re Unter­schie­de in der Hoch­schul­di­dak­tik berück­sich­ti­gen zu kön­nen. Außer­dem sol­le man „gemein­sa­me Sache machen“. Leh­re und Ler­nen soll­ten durch den regel­mä­ßi­gen Aus­tausch des Hoch­schul­kol­le­gi­ums geför­dert wer­den. Sie wünscht sich eine „feh­ler­freund­li­che Kul­tur“ für die Wei­ter­ent­wick­lung der Leh­re. Anders als der­zeit in der Regel üblich, soll­ten Leh­ren­de und auch Stu­die­ren­de Feh­ler machen dür­fen, um dann aus die­sen zu ler­nen.  Sie warn­te davor, die Selek­ti­on der Stu­die­ren­den in den Vor­der­grund zu stel­len Es soll­te mehr dar­um gehen, Feed­back zu geben, anstatt ledig­lich auf­grund von Noten die Spreu vom Wei­zen zu tren­nen. Die expli­zi­te For­de­rung war hier­bei die Ent­wick­lung von Prü­fun­gen zu einem „assess­ment“ nach bri­ti­schem Vor­bild. Eine wei­te­re Anfor­de­rung an die Leh­re stell­te die Berück­sich­ti­gung der Diver­si­tät der Stu­die­ren­den in den Mit­tel­punkt. Stu­die­ren­de soll­ten nicht nur als „Wis­sens­re­zi­pi­en­ten“ son­dern auch als „Wis­sens­pro­du­zen­ten“ gese­hen wer­den; die Ver­schie­den­heit der Stu­die­ren­den soll­te unter­stützt und die Ler­nen­den im Umfeld der Hoch­schu­le ernst genom­men wer­den. Die Stoff­ver­mitt­lung ste­he an der Hoch­schu­le im Mit­tel­punkt. Die­se Tat­sa­che habe sich auch heu­te nicht geän­dert. In Zukunft soll­te der Schwer­punkt jedoch eher auf der Kom­pe­tenz­för­de­rung lie­gen. Als letz­te Anfor­de­rung wur­den die digi­ta­le Gestal­tung der Leh­re und die Refle­xi­on eben­die­ser for­mu­liert. Die Leh­re fin­de zuneh­mend in digi­ta­len Lehr- und Lern­räu­men statt, wodurch sich auch die Bedürf­nis­se und Rol­len der Leh­ren­den und Ler­nen­den verändere.

Der Stu­die­ren­den­ve­tre­ter Mar­cus Lam­precht stimm­te den neun prä­sen­tier­ten Punk­ten zu, ergänz­te jedoch auch, dass neben den Anfor­de­run­gen an die Hoch­schul­leh­re die Stu­die­ren­den in einer Bring­schuld ste­hen und offen sowie moti­viert die Lehr­ver­an­stal­tun­gen besu­chen müssten.

Eine wei­te­re Anmer­kung  bezog sich auf die Über­be­to­nung von Her­aus­for­de­run­gen für die Leh­re. Ihm ging es dar­um die­se  auch als Chan­cen zu benennen.

Bezug­neh­mend auf den Anspruch „gemein­sa­me Sache zu machen“ for­dert er eine stär­ke­re Ein­bin­dung der Stu­die­ren­den­stim­me in jede Pha­se der Stra­te­gie­ent­wick­lung und ein gewich­ti­ges Mit­spra­che­recht bei Ent­schei­dun­gen, die unmit­tel­bar das stu­den­ti­sche Leben im Hoch­schul­kon­text betreffen.

Prof. Chris­ti­ne Glä­ser bei der Mode­ra­ti­on (Source: S. Dutz)

Nach den Aus­füh­run­gen und For­de­run­gen wur­den die Teil­neh­men­den gebe­ten, aus ihrer Sicht die wich­tigs­ten Aspek­te für gute Leh­re auf Meta­plan­kar­ten zu notie­ren. Die Ergeb­nis­se die­ses Brain­stor­mings waren viel­schich­tig. Auch die Teil­neh­men­den for­der­ten eine Ver­än­de­rung der Feh­ler­to­le­ranz. Die­se ist bis­her nahe­zu nicht vor­han­den und muss daher gestei­gert wer­den. Auch eine Kul­tur der Koope­ra­ti­on, nicht nur der Leh­ren­den unter­ein­an­der, son­dern auch zwi­schen den Leh­ren­den und den Stu­die­ren­den, wur­de gewünscht. Außer­dem nah­men die Teil­neh­men­den die Ent­wick­lung von Fach­di­dak­ti­ken als wich­ti­gen Dis­kus­si­ons­punkt auf. Auch die fächer­über­grei­fen­de Kom­pe­tenz­för­de­rung spie­le eine Rol­le, jedoch wur­de deut­lich, dass die fach­lich spe­zi­fi­schen Didak­ti­ken von den Teil­neh­men­den als sehr wich­tig erach­tet werden.

Mar­cus Lam­precht und Bet­ti­na Jor­zik im Work­shop (Source: S. Dutz)


WORKSHOP 3: Raum schaf­fen – Ler­nen unter­stüt­zen
Selbst­stu­di­um von Stu­die­ren­den – Dimen­sio­nen der räum­li­chen und zeit­li­chen Orga­ni­sa­ti­on


Dr. Bernd Vogel (HIS Insti­tut für Hoch­schul­ent­wick­lung)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Hen­ri­ka Mey­er (Hum­boldt Uni­ver­si­tät zu Ber­lin; Digi­ta­le Chan­ge­ma­ker)
Mode­ra­ti­on: Dr. Fabi­an Fran­ke (Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Prä­sen­ta­ti­on von Dr. Bernd Vogel:

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In die­sem Work­shop stan­den das Selbst­stu­di­um und Räu­me – sowohl phy­si­sche wie auch digi­ta­le im Fokus der Dis­kus­si­on. Es wur­de deut­lich, dass das Selbst­stu­di­um zu zwei Drit­tel Zuhau­se statt­fin­det. Die Begrün­dung hier­für ist dar­in zu sehen, dass an der Hoch­schu­le zu wenig Plät­ze sind. Hier wur­de die Kri­tik geäu­ßert, dass der Zugang zu den Räu­men teil­wei­se schwie­rig ist.

Hin­zu kommt, dass die bau­li­che Umset­zung oft mit Her­aus­for­de­run­gen behaf­tet ist, da die Pla­nung teil­wei­se nicht den Vor­schrif­ten des Minis­te­ri­ums ent­spricht. Hier wer­den als Ursa­che ver­krus­te­te Struk­tu­ren gese­hen und dass eine Fle­xi­bi­li­sie­rung erfor­der­lich ist.

Bernd Vogel stellt For­schungs­er­geb­nis­se vor (Source: S. Dutz)

Die stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve zeigt, dass das inter­dis­zi­pli­nä­re Arbei­ten in Grup­pen­räu­men sehr vor­teil­haft ist und dass es einen Bedarf an Räu­men gibt, die nicht unmit­tel­bar mit stu­di­en­be­zo­gen Akti­vi­tä­ten ver­bun­den sind. Im Bereich der digi­ta­len Räu­me wur­de deut­lich, dass die Ver­net­zung zwi­schen Stu­die­ren­den und Leh­ren­den sowie wei­te­ren Hoch­schul­ak­teu­ren Opti­mie­rungs­po­ten­ti­al hat.

Als ein Ergeb­nis der Dis­kus­si­on kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass Stu­die­ren­de nicht ganz­heit­lich gese­hen wer­den – es gibt nur Lern­wel­ten. Viel­mehr müss­te die Hoch­schu­le als Lebens­welt für den Stu­die­ren­den gese­hen werden.


WORKSHOP 4: Digi­ta­li­sie­rung struk­tu­rie­ren – Ler­nen­de vernetzen

Digi­ta­ler Wan­del – Her­aus­for­de­run­gen für Hoch­schu­len
Oli­ver Janosch­ka (Hoch­schul­fo­rum Digi­ta­li­sie­rung)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Ale­xa Böckel (Leu­pha­na Uni­ver­si­tät Lüne­burg; Digi­ta­le Chan­ge­ma­ker)
Mode­ra­ti­on: Bert Zulauf (Hein­rich-Hei­ne-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Prä­sen­ta­ti­on von Oli­ver Janoschka:

(Auf das Bild kli­cken, um das Doku­ment anzuschauen)

Zusam­men­fas­sung des Workshops

Es wur­de in die­sem Work­shop fest­ge­stellt, dass sich die Hoch­schu­len noch am Beginn des Unter­fan­gens „Digi­ta­li­sie­rung der Hoch­schu­le“ sehen und dass es unter­schied­lichs­te Anfor­de­run­gen, Rah­men­be­din­gun­gen und Zie­le gibt, die je nach Hoch­schul­typ, Stand­ort oder Fach­rich­tung deut­lich dif­fe­rie­ren kön­nen.  Bei der Ideen­samm­lung zur bes­se­ren digi­ta­len Ver­net­zung der Stu­die­ren­den wur­de deut­lich, wie vie­le hoch­schul­in­ter­ne Berei­che von der Digi­ta­li­sie­rung betrof­fen sind. Hin­zu kom­men noch wei­te­re Inter­es­sen­grup­pen wie das Bun­des­land, die Gesell­schaft oder auch die Wirtschaft.

Kar­ten­samm­lung — Ideen und Gedan­ken zur Digi­ta­li­sie­rung (Source: S. Dutz)

Aus stu­den­ti­scher Per­spek­ti­ve wur­de klar, dass sich Stu­die­ren­de zuerst „gute Leh­re“ wün­schen — unab­hän­gig von der Lehr­form. Hier­bei soll­te Digi­ta­li­sie­rung nicht zum Selbst­zweck wer­den. Wenn Leh­re ohne digi­ta­le Unter­stüt­zung gut sei, dann müs­se da nicht zwangs­wei­se digi­tal opti­miert werden.

Workshops vom Freitag, 29.03.2019:


WORKSHOP 5: Per­spek­ti­ve Pra­xis: Orga­ni­sa­ti­on 

Imp­lus-Bei­trag:
Digi­ta­li­sie­rung als Teil der Uni­ver­si­täts­ent­wick­lung – Struk­tu­ren, Ange­bo­te und Zie­le an der Uni­ver­si­tät Trier von Bian­ca Höf­ler-Hoang (Uni­ver­si­tät Trier)

Imp­lus-Bei­trag:
Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung an der DHBW – Erfah­run­gen mit Projekt‑Z von Prof. Arnold van Zyl (Dua­le Hoch­schu­le Baden-Württemberg)

Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Zaim Sari (TU Mün­chen; Digi­ta­le Changemaker)

Mode­ra­ti­on: Prof. Dr. Richard Stang (Hoch­schu­le der Medi­en Stutt­gart, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Prä­sen­ta­ti­on von Bian­ca Höfler-Hoang:

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Per­spek­ti­ve Pra­xis: Organisation

Bian­ca Höf­ler-Hoang stellt Tri­gi­tal 2020 vor (Source: S. Dutz)

Zusam­men­fas­sung des Workshops:

Digi­ta­li­sie­rung ist ein Teil der Uni­ver­si­täts­stra­te­gie — sowohl in der Ent­wick­lung der Leh­re als auch in der Orga­ni­sa­ti­on Hoch­schu­le. Dis­ku­tiert wur­de im Ple­num des Work­shops, wie eine Gesamt­stra­te­gie zur Digi­ta­li­sie­rung der Hoch­schu­le aus­se­hen könn­te, wel­che Ele­men­te davon betrof­fen sind, und was dazu sowohl in den Rah­men­be­din­gun­gen als auch in den Details erfor­der­lich ist, um die­ses Ziel zu erreichen.

Es wur­de deut­lich, dass viel­fäl­ti­ge Bedar­fe und Erfor­der­nis­se aus den ein­zel­nen Teil­dis­zi­pli­nen zusam­men­ge­bracht wer­den müs­sen, und dass es kei­ne „One-fits-all“-Lösung geben wird.


WORKSHOP 6: Per­spek­ti­ve Pra­xis: Leh­ren und Lernen

Imp­lus-Bei­trag: Auf dem Weg zur Uni­ver­si­tas 4.0 – Stra­te­gien für ein Gleich­ge­wicht von For­schung und Leh­re von Univ.-Prof. Dr. Ste­phan Jolie (Johan­nes Guten­berg-Uni­ver­si­tät Mainz)

Impuls-Bei­trag: For­schen und Ler­nen ver­bin­den – Inno­va­ti­ve Leh­re in der Inge­nieur­bil­dung von Dr. Andrea Bro­se (Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Ham­burg)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Sophie Rink (Hoch­schul­fo­rum Digi­ta­li­sie­rung)
Mode­ra­ti­on: Prof. Chris­ti­ne Glä­ser (Hoch­schu­le für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Univ.-Prof. Dr. Ste­phan Jolie setzt sich mit der Fra­ge nach der Wert­schät­zung der Leh­re aus­ein­an­der (Source: S. Dutz)

Zusam­men­fas­sung des Workshops:

Zunächst stell­te Univ.-Prof. Dr. Ste­phan Jolie die Stra­te­gie vor, für die die Johan­nes-Gut­ten­berg-Uni­ver­si­tät Mainz im Jahr 2018 mit dem Geni­us Loci Preis aus­ge­zeich­net wur­de. Die Leh­re soll mit die­ser Stra­te­gie eine der For­schung ver­gleich­ba­re Wert­schät­zung erfah­ren, um ein Gleich­ge­wicht zwi­schen For­schung und Leh­re zu schaf­fen. Er plä­dier­te für neue Lehr­for­men und Lehr­in­no­va­tio­nen, um sich auf zukünf­ti­ge Bedar­fe ein­zu­stel­len, da die Stu­die­ren­den für Beru­fe aus­ge­bil­det wer­den müs­sen, die es noch nicht gibt oder die erst „in den Kin­der­schu­hen ste­cken“. Die Uni­ver­si­tät in Mainz hat dafür kon­kre­te Maß­nah­men ent­wi­ckelt, so geht es um eine ganz­heit­li­che Unter­stüt­zung von Stu­die­ren­den ent­lang des soge­nann­ten Stu­dent Life Cycle. Hier­zu gehört das Auf­bre­chen der tra­di­tio­nel­len, uni­ver­si­tä­ren For­ma­te und gleich­zei­tig das Schaf­fen von auf die Leh­re fokus­sier­ten Maß­nah­men (z.B. nicht nur Rese­arch Awards, son­dern auch Tea­ching Awards, nicht nur Rese­arch Fel­low­ships son­dern auch Tea­ching Fel­low­ships). Außer­dem wur­de der Beru­fungs­pro­zess ver­än­dert. An der JGU wird auch immer ein stu­den­ti­sches Gut­ach­ten im Rah­men von Beru­fungs­ver­fah­ren auf­ge­nom­men und bei der Ent­schei­dung berücksichtigt.

Im Anschluss an die­se Prä­sen­ta­ti­on berich­te­te Dr. Andrea Bro­se von den Erfah­run­gen und Maß­nah­men, die an der TU Ham­burg-Har­burg gemacht und umge­setzt wurden.

Die TU war als for­schungs­ori­en­tier­te Ein­rich­tung bei ihrer Grün­dung eigent­lich nicht für den Lehr­be­trieb vor­ge­se­hen. Im Lau­fe der Jah­re wur­de die­se Ent­schei­dung jedoch revi­diert und die Leh­re nahm eine immer wich­ti­ge­re Rol­le ein. Durch die Ent­wick­lung von Lehr­stra­te­gien wird auch die Rele­vanz die­ses The­men­felds an der Uni­ver­si­tät deut­lich. Sie berich­tet von ver­schie­de­nen Maß­nah­men, das for­schen­de Ler­nen sys­te­ma­tisch in die Leh­re zu inte­grie­ren. Ein Teil der Maß­nah­men wur­de bewusst auf den wis­sen­schaft­li­chen Mit­tel­bau zuge­schnit­ten, um die prak­ti­sche Akzep­tanz in den Stu­di­en­gän­gen zu erhö­hen. Dabei zeig­te auf, wie auf der Basis des Kon­zep­tes des for­schen­den Ler­nens nach Ruess Cur­ri­cu­lums­ent­wick­lun­gen durch­ge­führt wer­den kön­nen und wie die­ses Vor­ge­hen auch für die digi­ta­le Leh­re adap­tiert wer­den können.

Prä­sen­ta­ti­on Univ.-Prof. Dr. Ste­phan Jolie:

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Per­spek­ti­ve Pra­xis: Leh­ren und Lernen

Aus stu­den­ti­scher Sicht for­dert Sophie Rink gene­rell eine frü­he Inte­gra­ti­on der Stu­die­ren­den in die For­schung. Ein cur­ri­cu­lar ver­an­ker­tes posi­ti­ves Bei­spiel für eine sol­che Ein­bin­dung ist das inter­dis­zi­pli­nä­re Bache­lor­pro­jekt an der TU Hamburg-Harburg.

In der Dis­kus­si­on wur­de die feh­len­de Aner­ken­nung guter Leh­re als pro­ble­ma­tisch gese­hen. Außer­dem war allen Teil­neh­men­den der Dis­kus­si­on bewusst, dass die Her­stel­lung von Gleich­wer­tig­keit der For­schung und Leh­re ein lang­wie­ri­ger Pro­zess ist. Aus Stu­die­ren­den­sicht wur­de noch ange­merkt, dass auch die Stu­die­ren­den selbst einen akti­ven Bei­trag leis­ten müs­sen, um gute Leh­re zu rea­li­sie­ren. Sophie Rink merk­te zudem an, dass klar sein muss, dass Stu­die­ren­de in den ers­ten Semes­tern noch nicht wis­sen kön­nen, wie Wis­sen­schaft funk­tio­niert und das hier­bei eine akti­ve Beglei­tung durch die Ein­rich­tun­gen gewähr­leis­tet sein muss.


WORKSHOP 7: Per­spek­ti­ve Pra­xis: Lehr- und Lernräume

Impuls-Bei­trag: Zen­tra­le Lern­flä­chen für die FH Bie­le­feld – Stra­te­gie, Umset­zung, Erfah­run­gen von Dr. Karin Ilg (Fach­hoch­schu­le Bielefeld)

Impuls-Bei­trag: Pro­jekt Lern­raum Cam­pus – Zur Rele­vanz der Ver­knüp­fung von Ler­nen, Raum und Orga­ni­sa­ti­on bei dem Fokus auf akti­ves und eigen­ver­ant­wort­li­ches Ler­nen von Prof. Dr. Caro­lin Sut­ter / Prof. Dr. Julia Róz­sa (SRH Hoch­schu­le Hei­del­berg) / Dr. Kat­ja Nin­ne­mann (SRH Hig­her Edu­ca­ti­on GmbH)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Mar­cus Lam­precht (Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen / fzs; Digi­ta­le Changemaker)
Mode­ra­ti­on: Dr. Fabi­an Fran­ke (Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Dr. Karin Ilg stellt die Erfah­run­gen an der Fach­hoch­schu­le Bie­le­feld vor (Source: S. Dutz)

Prä­sen­ta­ti­on von Dr. Karin Ilg:

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Zusam­men­fas­sung des Workshops

Es wur­de dis­ku­tiert, ob abge­schlos­se­ne Grup­pen­ar­beits­räu­me oder offe­ne Lern­in­seln benö­tigt wer­den. Bei­de haben ihre Berech­ti­gung in den Selbst­lern­area­len. wei­ter­hin wur­den in einem World­cafè rele­van­te Aspek­te bei Ver­än­de­rungs­maß­nah­men in den Berei­chen Orga­ni­sa­ti­on, Ler­nen und Raum prio­ri­siert. Als ein Ergeb­nis kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass kla­re Vor­ga­ben und ein ein­deu­ti­ges Com­mit­ment der Hoch­schul­lei­tung ent­schei­dend sind, um eine stu­die­ren­den­zen­trier­te Leh­re anzubieten.


WORKSHOP 8: Per­spek­ti­ve Pra­xis: Digi­ta­le Strukturen

Input_Beitrag: Das Digi­tal Com­pe­tence Cen­ter als agi­les Werk­zeug – die digi­ta­le Agen­da der TH Wildau von Dipl. Ing. Bernd Hei­mer / Prof. Dr. Ste­fan Kubica (Tech­ni­sche Hoch­schu­le Wildau)

Input-Bei­trag: Digi­ta­li­sie­rung als geleb­te Pra­xis – Umset­zung an der Hoch­schu­le Ruhr West von Anna­ma­ria Kös­ter, Prof. Dr. Susan­ne Stau­deTho­mas Bie­ker (Hoch­schu­le Ruhr West)
Stu­den­ti­sche Per­spek­ti­ve: Ale­xa Böckel (Leu­pha­na Uni­ver­si­tät Lüne­burg; Digi­ta­le Chan­ge­ma­ker)
Mode­ra­ti­on: Dr. Anke Pet­schen­ka (Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen, Deut­sche Initia­ti­ve für Netz­werk­in­for­ma­ti­on e.V., Pro­jekt „Lern­welt Hochschule“)

Ein zen­tral dis­ku­tier­ter Ansatz­punkt für die Ent­wick­lung einer digi­ta­len Hoch­schul­agen­da ist die Ein­be­zie­hung aller Betei­lig­ten in die Pro­zes­se, stell­ten auch Dipl. Ing. Bernd Hei­mer und Prof. Dr. Ste­fan Kubica dar. Als geeig­ne­tes Tool für die prak­ti­sche Arbeit eines Bei­rats kann eine kon­so­li­dier­te Balan­ced Score­card für Digi­tal­the­men ein­ge­führt wer­den. Stu­die­ren­de kön­nen dadurch ver­stärkt ein­be­zo­gen wer­den, dass ihnen die Mehr­heit in Gre­mi­en wie bei­spiels­wei­se dem­je­ni­gen zur AV-Medi­en­be­schaf­fung über­tra­gen wird.

Prä­sen­ta­ti­on von  Dipl. Ing. Bernd Hei­mer und Prof. Dr. Ste­fan Kubica

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Kon­sens herrscht dar­über, dass die ent­schei­den­de Vor­aus­set­zung für alle Inno­va­tio­nen auf dem Feld der Digi­ta­li­sie­rung Klar­heit über die hoch­schul­spe­zi­fi­schen Funk­tio­nen, Schnitt­stel­len und Bedar­fe ist, wäh­rend sich die Pro­duk­te und die Soft­ware in einem nach­ge­ord­ne­ten Schritt an die­sen aus­zu­rich­ten haben.

Prä­sen­ta­ti­on von Anna­ma­ria Kös­ter und Tho­mas Bieker:

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Tho­mas Bie­ker stellt die Umset­zung an der Hoch­schu­le Ruhr West vor (Source: S. Dutz)

Ein Bei­spiel für die Ein­be­zie­hung der Stu­die­ren­den in ein kon­kre­tes digi­ta­les Pro­jekt ist die „Digi­ta­le Fabrik“ der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Wildau, in dem Stu­die­ren­de aus neun Stu­di­en­gän­ge in mehr als 30 Modu­len in einer gemein­sa­men Wert­schöp­fungs­ket­te aller Gewer­ke digi­tal ermög­lich­te Inter-dis­zi­pli­na­ri­tät aller Berufs­bil­der in dem Pro­jekt einer Truck-Manu­fak­tur erpro­ben und umset­zen kön­nen. Einen wei­te­ren Ansatz­punkt stellt die Zusam­men­le­gung der IT mit der Biblio­thek unter einem neu­ge­fass­ten Digi­ta­li­sie­rungs- und Lern­traum­kon­zept dar, wie sie an der Hoch­schu­le Ruhr-West durch-geführt wor­den ist.