Seit Mit­te 2011 berät Prof. Dr. Richard Stang (HdM) die Stadt Wolfs­burg bei der Ent­wick­lung des Kon­zep­tes für das neue Bil­dungs­haus, in dem die Volks­hoch­schu­le, die Stadt­bi­blio­thek, das Medi­en­zen­trum und die Ober­stu­fe der Neu­en Schu­le Wolfs­burg räum­lich zusam­men­ge­führt wer­den. Als zen­tra­le Kon­zept­idee wur­de dabei eine inhalt­li­che Inte­gra­ti­on der ein­zel­nen Bereiche.

Die Räu­me der Volks­hoch­schu­le und die Biblio­theks­flä­chen wer­den nicht mehr von­ein­an­der sepa­riert, son­dern bil­den eine Ein­heit. Die Teil­neh­men­den der Volks­hoch­schu­le wer­den die Kurs­räu­me in the­ma­ti­schen Area­len fin­den, in denen die Biblio­thek ihre Medi­en präsentiert.

Das Bil­dungs­haus in Wolfs­burg (Source: Stadt Wolfsburg)

Die­ses inhalt­li­che Kon­zept stell­te auch die gro­ße Her­aus­for­de­rung des Archi­tek­ten­wett­be­werbs dar, an dem Richard Stang als Fach­be­ra­ter betei­ligt war.

Am 26.01.2015 wur­de nun der Gewin­ner­ent­wurf für das künf­ti­ge Bil­dungs­haus in Wolfs­burg vorgestellt.

 

Das in Hel­sin­ki ansäs­si­ge Archi­tek­tur­bü­ro Esa Rus­kee­pää Archi­tects und die Land­schafts­ar­chi­tek­ten Fug­mann Janot­ta Land­scape Archi­tec­tu­re aus Ber­lin wer­den das Gebäu­de am Klie­vers­berg am Ein­gang zur Stadt entwerfen.

Ent­wurf des Bil­dung­hau­ses in Wolfs­burg (Source: Stadt Wolfburg)

Im Bil­dungs­haus soll auf rund 16.500 Qua­drat­me­tern Flä­che ein inno­va­ti­ver, ver­netz­ter Lern­ort gestal­tet wer­den, der für die Ent­wick­lung kom­mu­na­ler Bil­dungs- und Kul­tur­zen­tren als Pro­to­typ ange­se­hen wer­den kann.

Das sieg­rei­che Team über­zeugt mit sei­nem Ent­wurf, der in sei­ner städ­te­bau­li­chen Posi­tio­nie­rung und archi­tek­to­ni­schen Anmu­tung der hohen Bedeu­tung für die Stadt voll­auf gerecht wird. Die außer­ge­wöhn­li­che Bepflan­zung im und am Haus wird durch Tita Gie­se Pflan­zen­pro­jek­te aus Düs­sel­dorf erarbeitet.

Dem 34-jäh­ri­gen Archi­tek­ten Esa Rus­kee­pää gelingt es, die viel­fäl­ti­gen Anfor­de­run­gen der Nut­zer in eine über­zeu­gen­de Raum­struk­tur und Atmo­sphä­re zu über­set­zen, die der Bil­dungs­haus-Idee unein­ge­schränkt ent­spricht. Die Struk­tur des Hau­ses ermög­licht eine bar­rie­re­freie Wege­füh­rung und Ori­en­tie­rung. Sie ver­spricht zudem eine lang­fris­ti­ge Nutzungsflexibilität.

Vor­aus­ge­gan­gen war im ver­gan­ge­nen Jahr zunächst ein zwei­pha­si­ger Pla­nungs­wett­be­werb. Die Jury wähl­te aus ins­ge­samt 112 Ent­wür­fen drei Sie­ger­ent­wür­fe aus. Im Som­mer 2014 schloss sich ein Ver­hand­lungs­ver­fah­ren an, bei dem die drei aus­ge­wähl­ten Büros die Chan­ce hat­ten, ihre Idee zum Bil­dungs­haus wei­ter auszuarbeiten.

Der Sie­ger­ent­wurf lie­fert eine sehr gute Basis, dem Neu­land, das wir mit der kon­zep­tio­nel­len Idee betre­ten haben, den bau­li­chen Rah­men zu lie­fern“, bewer­tet Richard Stang die Ent­schei­dung. „Bil­dung wird in Zukunft nicht nur inhalt­lich, son­dern auch räum­lich neu zu den­ken sein, da die Inte­gra­ti­on digi­ta­ler Medi­en eine immer grö­ße­re Her­aus­for­de­rung dar­stel­len wird; und dies bei gleich­zei­tig stär­ker wer­den­dem Inter­es­se der Ler­nen­den, sich in phy­si­schen Lern- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­räu­men auf­zu­hal­ten und mit ande­ren zu kom­mu­ni­zie­ren“ pro­gnos­ti­ziert Richard Stang vor dem Hin­ter­grund sei­ner Ergeb­nis­se, die er im „Lear­ning Rese­arch Cen­ter“ erar­bei­tet hat. Im Rah­men sei­ner For­schungs­ar­bei­ten berät er Kom­mu­nen bei der Ent­wick­lung neu­er Bil­dungs- und Kulturzentren.